1983 wurde die Stiftsbibliothek zusammen mit dem gesamten Stiftsbezirk St. Gallen von der UNESCO ins Verzeichnis des Weltkulturerbes aufgenommen. 2017 folgte die Auszeichnung des schriftlichen Erbes des Klosters St. Gallen in der Stiftsbibliothek und im Stiftsarchiv als Weltdokumentenerbe («Memory of the World»). Ihre Sammlungen reichen praktisch ununterbrochen über 1300 Jahre zurück, in die Zeit der Gründung des Klosters durch Gallus und Otmar. Damit besitzt der Stiftsbezirk zwei der hochkarätigsten Auszeichnungen der UNESCO.
Das Erbe des Klosters St. Gallen wird heute in drei Ausstellungsräumen vermittelt: der Stiftsbibliothek, dem Gewölbekeller und dem Ausstellungssaal. Mit ihrem überwältigend schönen Barocksaal und der einzigartigen Handschriftensammlung zählt die Stiftsbibliothek St. Gallen zu den bedeutendsten historischen Bibliotheken der Welt. Sie präsentiert ihre Bestände in wechselnden Ausstellungen. Der Gewölbekeller folgt den Spuren des Klostergründers Gallus und zeigt den Beitrag der Klöster zur Entstehung einer abendländischen Kultur. Sein prächtiger Höhepunkt ist das mit Edelsteinen, Gold und Elfenbein verziert Evangelium longum. Im Ausstellungssaal legen Rechtsdokumente und Verwaltungsakten die Bedeutung des Klosters als ältestes Klosterarchiv des Abendlandes dar. In einem eigenen Raum wird dort der berühmte St. Galler Klosterplan präsentiert. Er gilt als bedeutendste Architekturzeichnung des Mittelalters.
Stiftsbibliothek St. Gallen
Die Stiftsbibliothek St. Gallen ist eine der ältesten und bedeutendsten Bibliotheken der Welt. Ihr wertvoller Bücherbestand dokumentiert die Entwicklung der europäischen Kultur und die kulturelle Leistung des Klosters St. Gallen vom 8. Jahrhundert bis zur Auflösung der Abtei im Jahr 1805. Zahlreiche grundlegende Werke der europäischen Geistesgeschichte werden hier in bester Überlieferung aufbewahrt. Das Herzstück der Sammlung bildet das weitgehend am Ort entstandene Korpus frühmittelalterlicher Handschriften aus dem 8. bis 11. Jahrhundert.
Die Stiftsbibliothek ist heute eine Institution des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St. Gallen. Sie versteht sich als moderne wissenschaftliche Bibliothek mediävistischer Ausrichtung.
Stiftsarchiv St. Gallen
Das Stiftsarchiv St. Gallen ist das älteste Klosterarchiv des Abendlandes. Seine Ausstellung Das Wunder der Überlieferung – Der St. Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter befasst sich mit der einmaligen Überlieferungsdichte von Dokumenten des Frühmittelalters in St. Gallen. Dabei stehen die Rechtsdokumente, die im Stiftsarchiv St. Gallen erhalten geblieben sind, im Vordergrund, darunter auch zwei Verbrüderungsbücher und das einzige überlieferte Professbuch der Karolingerzeit. In diesen Dokumenten werden auch annähernd 1000 Weiler, Dörfer und Städte erstmals erwähnt. Wechselausstellungen mit thematisch ausgewählten Urkunden geben Einblicke in die Lebenswelten des frühen Mittelalters.
In einem eigenen Raum wird der berühmte St. Galler Klosterplan der Stiftsbibliothek präsentiert. Er gilt als bedeutendste Architekturzeichnung des Mittelalters. Nach einer einführenden Multivision kann er einige Sekunden im Original betrachtet werden. Das wertvolle Dokument muss aus konservatorischen Gründen vor zu starker Lichtexposition geschützt werden.
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